Schatten

Ich höre zwei Schatten hinter mir. „Eine Engelchen und Teufelchen Situation“, atme ich schnippig in mich hinein um mich zu beruhigen. „G-G-G…rüß mir die D-Dame“, bibbert der eine. „Meinst du wirklich er schafft es diesmal?“, flüstert der andere, so diabolisch wie selbstsicher. „RRR… Rhetorik? M-m-meinst du… er h…hhält das jetztztzt aus?“, antwortet ein unsicherer Schatten, welcher sich als das Engelchen entpuppen könnte. Der größere, starke und voll Hass geladener Schatten baut sich vor ihm auf. „Wann hat mich dass das letzte mal interessiert? Wann habe ich das letzte mal Wert auf sein Wohlbefinden gelegt, wo ich doch schon vor langer Zeit feststellte, dass ich auch ohne ihn überleben kann? Ich bin nur dem Vergnügenhalber hier.“

„Hu?“, denke ich, doch noch zu unsicher um bekannt zu machen, dass ich das Gespräch belausche. „Wie kann das sein? Mein Schatten? Überleben… ohne mich? Ich meine…“

„Ich meine sieh ihn dir an! Mein Gewicht könnte er nicht mehr tragen wenn er Essen könnte. Schon gar nicht in diesem Zustand! Nein, nein ich habe diesen Wirt längst hinter mir gelassen. Auch dich werde ich bald verlassen, mein Sohn. Du wirst auf eigenen Beinen stehen müssen“. Worte die der größere in väterlicher Strenge an den Kleineren richtet.

„Ich.. verstehe n..n-nicht? W-wir sind doch Schatten? Du hast mich nie d..d..arauf vorb-..bereitet? W-wie soll ich eigene Beine haben?“

„Schluss jetzt. Hier wird sich niemand aus dem Staube machen und mich schon gar nicht überwachsen. Ihr seid mein. Ihr werdet bleiben, beide. Nur meines Vergnügenhalber. Ich will sehen wie die Sonne euch verstummt.“